Leben im »Substandard«

Berlin bringt immer mehr Flüchtlinge in Hostels unter, die vorab nicht kontrolliert werden

  • Christin Odoj
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Osterdekoration hängt noch überall im kleinen Foyer der Rezeption an den Treppengeländern und in den Fenstern. Im noch leeren Speiseraum ist alles für die Mittagsgäste gedeckt. In der Sophienstraße, direkt am Hackeschen Markt in Mitte zwischen Modeboutiquen und Designerateliers liegt das Gästehaus Sophienhof. Auf die für Hotels kostenpflichtige Auszeichnung mit Sternen hat man verzichtet. Bis vor zehn Tagen haben hier noch Flüchtlingsfamilien, vor allem aus Syrien, gelebt. Ende März mussten die 22 Menschen ausziehen. Sie sind mittlerweile auf neue Hostels oder andere Unterkünfte verteilt worden, denn die Räume, in denen sie teilweise für Monate gelebt hatten, sind ab April für den Frühjahrstouristenansturm reserviert. In einem Hostel am Ostbahnhof dagegen herrscht rustikalerer Charme, Plattenbau, keine Ostereier. Auch hier wurden und werden Flüchtlinge untergebracht.

Im letzten Jahr hat das Land Berlin für die Flüchtlingsu...


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