Der Eierdieb aus Wildwest geht um

Einst galt der Waschbär als Ausbrecherkönig aus dem Tiergehege, inzwischen ist er in Deutschland weit verbreitet

Einige sprechen von einer Invasion. Weitgehend ohne Feinde breitet sich der Waschbär in Deutschland aus. In Siedlungen kann er arge Verwüstungen anrichten. Doch auch Artenschützer sind besorgt.

Auf den ersten Blick wirkt Kassel unscheinbar. Im Krieg fast völlig zerstört, wurde die Stadt funktional und ohne Farbtupfer wiederaufgebaut. Nur alle fünf Jahre, während der Dokumenta, pulsiert dort für kurze Zeit das kulturelle Leben. Wohl aber verfügt die Stadt noch über eine weitere Besonderheit, die es nirgendwo sonst in Europa gibt, erklärt der Förster Harald Schütz. »Kassel ist die Kulturhauptstadt der Waschbären.«

Für den Kleinbären (Procyon lotor) ist die nordhessische Stadt mit ihrem vielen Grün ein Schlaraffenland. »Wer darüber nachdenkt, die Kirschen im Garten noch ein oder zwei Tage reifen zu lassen, kann die Rechnung schnell ohne den Waschbären machen«, erzählt Schütz. Waschbären leben in Familienverbänden und können exzellent klettern. »Die fressen manchmal den Baum komplett ab.« Gelingt es ihnen, in ein Haus zu gelangen, ziehen sie eine Spur der Verwüstung und legen furchtbar stinkende Aborte an.

Zu Tause...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.