Sonderweg für BER-Finanzen
Potsdam. Die Linksfraktion im Landtag unterstützt die von Finanzminister Christian Görke (LINKE) beabsichtige Einrichtung eines Sondervermögens in Höhe von 409 Millionen Euro zur Nachschubfinanierung für den Großflughafen BER. Das bekundete am Dienstag Vizefraktionschef Ralf Christoffers. Er räumte ein, dass dieses Sondervermögen als Schulden des Landes gewertet werden müsse. Aber: »Die Chancen, dass das Geld zurückfließt, schätze ich als sehr hoch ein.« Christoffers verwies auf steigende Passagierzahlen. Finanzminister Görke holte sich für seinen Gesetzentwurf am Dienstag die Zustimmung des rot-roten Kabinetts.
Grünen-Fraktionschef Axel Vogel nannte den Begriff des Sondervermögens »schlicht falsch«. Haushaltstechnisch müsse von Neuverschuldung gesprochen werden. Die rot-rote Landesregierung habe sich damit also von dem Ziel verabschiedet, die Verschuldung des Landes nicht zu erhöhen. »Das kann man verklausulieren wie man will, de facto sind es Schulden, die das Land aufnimmt.« Vogel fragte, warum die Landesregierung nicht auf die Rücklage von immerhin 700 Millionen Euro zurückgreife.
Das Sondervermögen sei nicht ungefährlich, meinte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Redmann. Bei einer Überschuldung der Flughafengesellschaft könnten Chaos oder Insolvenz die Folge sein. winei
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.