Zwischen den Zeilen
Zum Tod des politischen Fernsehjournalisten Klaus Bednarz
Es sind stets seltsame Fernsehmomente, grobkörnige Archivbilder früherer Nachrichten zu betrachten. Nachrichten, das sind schließlich Inbegriffe der Aktualität, Wort gewordenes Weltgeschehen, oft Tage später überholt, von Jahren, gar Jahrzehnten zu schweigen. Und dann erst die Nachrichtenverkünder: Peter Ruge etwa, vor zwei Tagen auf Arte, mit pechschwarzem Scheitel im Vietnamkrieg. Oder sein Nachfolger als Redaktionsleiter bei »Monitor«: Klaus Bednarz.
Am Dienstag ist Bednarz mit 72 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben - da lohnt es, sich das Urgestein des Qualitätsjournalismus vor Augen zu rufen: Diese Brille im Röhrenfernseherformat. Das präsidiale Haar in gesetztem Stahlgrau. Seine Stimme, sanft, doch bestimmt, wie aus dem Tierlehrfilm. Die Enden meist akkurat ausgesprochen, stets etwas Pastorales im Tonfall, aber auch Gemütliches, Erwärmendes, als knistere im Hintergrund ein Kamin, und Onkel Klaus holt nach seinem Be...
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