Gewaltdrama auf Flüchtlingsboot

Die Behörden an Italiens Küste sind überfordert und erwarten Hilfe der EU-Partner

  • Wolf H. Wagner, Florenz
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die italienische Polizei hat 15 Bootsflüchtlinge festgenommen. Die muslimischen Männer werden verdächtigt, während der Überfahrt zwölf christliche Flüchtlinge ins Meer geworfen zu haben.

Nach Zeugenangaben spielte sich das Drama auf einem Schlauchboot ab, das sich, überfüllt mit 100 Personen, von Libyen kommend der sizilianischen Küste näherte. Unter den Flüchtlingen, die sich allesamt in desolatem Zustand befanden, soll ein religiöser Streit ausgebrochen sein. Dieser endete damit, dass die muslimischen Passagiere zwölf christliche Leidensgefährten aus Nigeria und Ghana zunächst mit Messern attackierten und dann auf offener See über Bord warfen. Alle Afrikaner seien ertrunken, berichten Zeugen des Vorfalls. Italiens Justizminister Andrea Orlando hat einen Haftbefehl gegen die 15 Verdächtigen unterzeichnet. Die Ermittlungen leiten die Staatsanwälte von Palermo. Der Polizeichef von Palermo ist mit seinen Kräften beauftragt, die Untersuchungen sowohl bei den Inhaftierten als auch bei den Zeugen fortzuführen.

Die Zahl der Gewaltakte auf ...


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