Ausbeutung für alle

Gibt es richtige Literatur im Falschen? Eine prominent besetzte Tagung in Berlin suchte nach Antworten

  • Christian Baron
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Irgendwann rauchten die Köpfe. Kein Wunder, hatten sie sich selbige doch stundenlang heiß geredet. Sie hatten den Kapitalismus analysiert und die Literatur in der kapitalistischen Gesellschaft vermessen. Sie, das sind linke Schriftsteller und Sozialwissenschaftler aus dem deutschsprachigen Raum, die sich unter dem Titel »Richtige Literatur im Falschen?« am vergangenen Wochenende im Berliner »Literaturforum im Brecht-Haus« trafen. Gemeinsam haben sie zwei Tage lang kritisiert und diskutiert, kollaboriert und differenziert, und kaum war das Schlusswort durch Tagungsleiter Enno Stahl gesprochen, flogen Fenster wie Türen auf. Der Dampf zog flugs ab, die entscheidende Frage oszillierte weiter im Raum: Wie geht realistisches Schreiben in diesem die Kunst zunehmend vereinnahmenden Kapitalismus?

Nicht die Spur von Einigkeit. Freilich ist das eher gut als schlecht. Fasste die Runde doch ein heißes Eisen an: Realismus! In der Literatur!...


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