Stadt unter der Stadt

Oppenheim bietet Touristen zwei geheimnisvolle Tunnellabyrinthe zur Besichtigung

  • Lesedauer: 1 Min.
In Oppenheim können Besucher gleich zwei Kellerlabyrinthe erkunden. Treppauf, treppab geht es durch ein Jahrtausend Geschichte.

Oppenheim. Das rheinhessische Städtchen Oppenheim bei Mainz ist unterhöhlt wie ein riesiger Schweizer Käse. Inzwischen können Touristen dort zwei Tunnelsysteme besichtigen. Deren Geschichte reicht ein Jahrtausend zurück. Vor mehr als zehn Jahren öffnete das erste Tunnelsystem seine Tore, 2012 kam das zweite hinzu. »Das ist noch enger, verwinkelter und steiler. Kinder finden das besonders spannend«, sagt Jana Weidner, Mitarbeiterin der Oppenheim Tourismus GmbH. Keller, Gänge und Treppen aller Größen erreichen zusammen eine Länge von schätzungsweise 30 Kilometern. Zu besichtigen sind 450 Meter im ersten und 250 Meter im zweiten Kellerlabyrinth.

»Früher war Oppenheim ein kleines Nest«, gesteht Raaz. Doch seit der Öffnung seiner geheimnisvollen Unterwelt locke das rheinhessische 7000-Seelen-Weinstädtchen viel mehr Touristen an. Der Geschäftsführer der Oppenheim Tourismus GmbH, Hansjürgen Bodderas, spricht von rund 40 000 Tunnelgästen in jedem Jahr.

1008 bekam das verkehrsgünstig am Rhein gelegene Oppenheim das Markt- und 1225 das Stadtrecht. Aus dieser Epoche stammen wohl die ersten, noch von Hand im teils sehr weichen Fels gegrabenen Keller. Wegen ihrer konstant niedrigen Temperaturen und vielen Belüftungsschächte nutzten Händler sie als Warenlager. »Oppenheim war damals wirtschaftlich so bedeutend wie Frankfurt am Main«, versichert Raaz. dpa/nd

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