Hauptstadt der Wohnungsnot

Humboldt-Uni legt Studie zum Ausmaß von Zwangsräumungen vor

  • Josephine Schulz
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Fast 10 000 Räumungsklagen im Jahr zeigen, dass der Verlust der Wohnung in Berlin kein Schicksal Einzelner ist. Soziologen haben das System Zwangsräumung und Hilfsmaßnahmen genauer untersucht.

Das Wohnungsproblem in Berlin ist omnipräsent. Gegen steigende Mieten, Verdrängung und Segregation formiert sich Protest. Aber wie sieht es am Ende dieser Verwertungskette aus? Menschen, die von Zwangsräumungen betroffen sind, haben kaum eine Öffentlichkeit. Die Stadtforscher Andrej Holm und Laura Berner bringen Licht ins Dunkel. Am Donnerstag stellten sie an der Humboldt-Universität ihre Studie »Zwangsräumungen und die Krise des Hilfesystems« vor. Schon der Titel macht deutlich: In der Hauptstadt liegt einiges im Argen.

»Die stadtweit steigenden Mieten erhöhen den Räumungsdruck«, erklärt Andrej Holm. Wohnungsverlust komme in allen gesellschaftlichen Schichten vor und könne im Prinzip jeden treffen. 10 000 Räumungsklagen im Jahr - damit ist Berlin den Wissenschaftlern zufolge Hauptstadt der Wohnungsnot. Besonders dort, wo hohe Ertragslücken zwischen Bestandsmieten und möglicher Neuvermietung liegen, sind Räumungen für Vermiete...


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