Rassismus hat in Frankreich zugenommen

Ein neuer Maßnahmenplan der Regierung geht am Problem vorbei

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Seit 25 Jahren legt die Nationale Beratende Kommission für Menschenrechte CNCDH einen Bericht über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus vor - selten fiel er so negativ aus.

Mehr als sieben von zehn Franzosen (72,1 Prozent) sind überzeugt, dass es zu viele Ausländer gibt, 45 Prozent haben eine negative Meinung über den Islam, und auch die Vorbehalte gegen die Juden nehmen wieder zu, so der jüngste CNCDH-Report. Wohl auch als Reaktion auf die islamistischen Attentate vom Januar wurden in den ersten Monaten dieses Jahres schon mehr antimuslimische Äußerungen oder Handlungen registriert als im ganzen Jahr 2014. Zugleich hat sich 2014 die Zahl der registrierten antisemitischen Akte gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.

Bei der Einstellung zu Ausländern oder Andersgläubigen gibt es aber auch Unterschiede je nach Bildungsstand und Alter. So wurde bei der Umfrage die Aussage »Für die französischen Juden zählt Israel mehr als Frankreich« von 73 Prozent der Befragten ohne höhere Bildung angekreuzt, jedoch nur von 46 Prozent derer mit Hochschulabschluss. Dass es zu viele Ausländer gibt, meinen 75 Prozent der Fr...


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