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Gerede
Wole Soyinka: »Klima der Angst«
Aus merkantilen Gründen mag es ratsam sein, neue Texte eines Literaturnobelpreisträgers zu publizieren, die auf einer populären Vortragsreihe im Hörfunk beruhen. Doch was der Nigerianer Wole Soyinka in dieser Essay-Sammlung von sich gibt, ist - mit Verlaub - banal. Dabei führt der inhaltliche Bogen über Palästina und Islamismus zu Terrorismus, so, wie das von einem Buch zu aktuellen Fragen zu erwarten ist. Im Gegensatz zur sprachlichen Brillanz, für die Soyinka bekannt ist und die er im Vorgängerband »Die Last des Erinnerns« vergnüglich und anregend bewies, kommt er in diesen Beiträgen über Wortgeklingel nicht hinaus. Das mag im Hörfunk beeindruckend dröhnen, aber Essays sind das nicht. Was will Soyinka eigentlich sagen? Zwar erinnert er mehrmals daran, dass er schon früher mit seinen Meinungen richtig lag - aber wollte er wirklich nur dieses Rechthaben zum Ausdruck bringen?
Dabei liegen von Soyinka zahlreiche Texte vor, die eher eine Übersetzung verdienten - Gedichte, neuere Theaterstücke auch. Ein dafür aufgeschlossenes Publikum wird du...
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