Kritiker Teherans wieder frei

Iran: Professor soll Umsturz geplant haben

  • Kambiz Behbahani
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.

Dr. Ramin Jahanbegloo ist wieder auf freiem Fuß. Der iranische Wissenschaftler war am 27. April am Teheraner Flughafen festgenommen worden und saß vier Monate im Gefängnis.

Erst nach langem Schweigen hatte Irans Geheimdienstminister Gholamhossein Mohseni Ezhei bekannt gegeben, dass der Wissenschaftler inhaftiert wurde. »Die USA organisieren "samtene Revolutionen" für viele Länder der Welt, einschließlich für Iran«, begründete Ezhei die Festnahme, »Jahanbegloo ist Teil der Vorbereitung darauf.« Anfang Mai legte die regierungsnahe iranische Zeitung »Keyhan« nach und behauptete, Jahanbegloo unterhalte Kontakte zu oppositionellen Gruppen. Später wurde kolportiert, der Professor hätte die Planung einer »Samtrevolution« in Iran gestanden. Gegenüber der studentischen Nachrichtenagentur ISNA erklärte Dr. Ramin Jahanbegloo nach seiner überraschenden Freilassung vor zwei Wochen, er sei wegen seiner »Beziehungen zu Ausländern«, insbesondere zu US-Amerikanern, verhaftet worden. An den vielfältigen Seminaren und Veranstaltungen, die er besuchte, seien USA-Geheimdienste und Zionisten beteiligt gewesen. Offensichtlich sollte das Vorgehen gegen den Wissenschaftler eine Warnung an die USA sein. Seit der Kongress in Washington 75 Millionen Dollar zur Unterstützung der iranischen Opposition bewilligte, nutzt das Regime in Teheran alle Möglichkeiten, um Kritiker der Regierung als »Lakaien Bushs« zu verunglimpfen. Dr. Jahanbegloo hatte sich in Veröffentlichungen und Vorträgen mit dem Zustand der Demokratie in Iran und mit den Beziehungen des Landes zum Westen beschäftigt. Er ist Autor von 20 Büchern, die in englischer, französischer und persischer Sprache erschienen sind und sich mit Themen wie »Iran und die Modernität« beschäftigten. In Artikeln für ausländische Zeitungen kommentierte Jahanbegloo aktuelle intern...

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