Mazedonien bleibt labil

Präsident beklagt Blockade des EU- und NATO-Beitritts als Ursache von Unruhen

  • Thomas Roser, Belgrad
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mazedonien präsentiert sich wie bei dem jüngsten Gewaltausbruch labil. Die EU scheint keine Strategie für den Umgang mit dem Problemkind zu haben - und lässt die Machthaber gewähren.

Die zweitägigen Kämpfe in der mazedonischen Stadt Kumanovo forderten am Wochenende 22 Todesopfer. Die Panzerfahrzeuge sind wieder abgezogen. Wie Präsident Djordje Ivanov in der Hauptstadt Skopje mitteilen ließ, sei die zehnjährige Blockade eines EU- und NATO-Beitritts seines Landes eine der Ursachen des Gewaltausbruchs. Doch wer oder was wirklich hinter dem rätselhaften Gewaltausbruch stand, ist noch immer unklar.

Wollten sich UCK-Veteranen aus Kosovo das Machtvakuum in dem durch einen Abhörskandal gelähmten Vielvölkerstaat zunutze machen, wie bereits von der Regierung suggeriert? Oder handelt es sich um ein von den Geheimdiensten mit Hilfe krimineller Söldner orchestriertes, aber aus dem Ruder gelaufenes Ablenkungsmanöver der tief im Skandalsumpf versinkenden Regierung, wie von der Opposition und einem früheren General behauptet? Nichts scheint in dem labilen Balkanstaat unmöglich.

Sicher ist, dass der Wirbel um die Käm...


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