Gekonnter Krach

Faith No More: Sol Invictus

Die Aussage, dass eine Band sich musikalischen Schubladen verweigert, ist heutzutage abgedroschen. In den 1980er Jahren war das noch nicht so, doch schon damals traf diese Aussage auf Faith No More zu. Denn das Quintett aus San Francisco legte sich nicht fest. Vom harten Rock kommend baute es mal Sprechgesang, mal Samples ein, klang mal poppig, mal funkig, mal ruhig. Vor allem der 1988 dazugestoßene Sänger Mike Patton tobte sich aus: Er sang mal tief, mal hoch, scharf oder sanft, gerne verzerrt oder theatralisch.

Dieser lustvolle Zugang zur Musik stand für die Band so sehr im Vordergrund, dass sie sich nicht nur den vermarktungsträchtigen Musik-Etiketten verweigerte, sondern auch dem Rockstar-Dasein kritisch gegenüber stand. Rockstars waren sie nämlich ab 1989, als ihr drittes Studioalbum »The Real Thing« erschien. Faith No More begeisterten Masse...


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