Würdigung der Befreier auf DDR-Plakaten

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: 2 Min.
Welches Bild vermittelte die DDR vom 8. Mai 1945, dem Tag der Befreiung? Eine Schau zeitgenössischer Plakate ist ab Mittwoch in den Fluren der Linksfraktion im Landtag zu sehen.

Die Frage, ob Deutschland am 8. Mai 1945 befreit oder in den Untergang gerissen wurde, die ist inzwischen beantwortet. Mit intellektueller Schützenhilfe durch einen Richard von Weizsäcker hat nun auch das ganze Deutschland zu einer Formulierung gefunden, die in der DDR verbindlich war und einstigen DDR-Bürgern sehr vertraut ist. Der 8. Mai war der Tag der Befreiung - wenn auch Schrecken, Verzweiflung, Elend und Tod keineswegs mit ihm beendet waren.

Die Linksfraktion im brandenburgischen Landtag und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg laden für diesen Dienstag um 18 Uhr zur Eröffnung einer Ausstellung von DDR-Plakaten in die Fraktionsflure der LINKEN im Potsdamer Landtagsgebäude am Alten Markt 1. Anlass ist der 70. Jahrestag der Kapitulation Hitlerdeutschlands und des Kriegsendes in Europa.

»Die Plakate sind authentische Zeitdokumente über das Selbstverständnis dieses antifaschistischen Staates und auch über die politische Instrumentalisierung des 8. Mai in der politischen Systemauseinandersetzung mit der Bundesrepublik«, heißt es in der Einladung. Die Schau will unter anderem deutlich machen, dass es auch im Gedenken der DDR zu diesem Thema unterschiedliche Phasen gegeben hat und der Umgang mit diesem Datum in den 1950er Jahren ein etwas anderer war als etwa der in den 1980er Jahren.

Die Plakate thematisieren die Bedeutung und den Umgang mit dem »Tag der Befreiung« nach 1945 bis zum Ende der DDR. Die einführenden Worte wird Professor Heinrich Fink sprechen, in den Wendezeiten Rektor der Berliner Humboldt-Universität. Bei dieser Gelegenheit wird die Schriftstellerin und Dichterin Gisela Steineckert aus ihren Texten und Gedichten lesen.

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