»Krieg« statt Nachwahlparty

Nach Wahldebakel fliegen in Spaniens Vereinigter Linker die Fetzen / Schmerzhafter Rauswurf aus Hochburgen

  • Ralf Streck, San Sebastián
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die neue Linkspartei Podemos hat bei den Kommunal- und Regionalwahlen in Spanien respektabel abgeschnitten, ganz im Gegensatz zur Partei Vereinigte Linke. Und das hat Folgen.

Ein Foto sagt oft mehr als Worte. Eines zeigt den ehemaligen Chef der Vereinigten Linken (IU) am Sonntag. Francisco Frutos sitzt allein mit gesenktem Haupt in einem leeren Wahlparty-Saal auf dem Rand des Sprecherpodests vor dem Fernseher und versucht erschüttert, den harten Schlag zu verdauen, den die Partei bei den Kommunal- und Regionalwahlen einstecken musste. Die Abstimmungen haben den heftigen internen Streit verschärft, der in Medien längst »Krieg« genannt wird.

Parteichef Cayo Lara fragte vor den Wahlen die versammelte Führung mit Blick auf die Parlamentswahlen: »Glaubt ihr, wir können fünf Monate aufeinander einprügeln?« Doch das geht nun erst richtig los, und ein Zerfall rückt näher. Sitzt die IU nach Spaltungen seit 2012 schon nicht mehr im baskischen Regionalparlament, flog sie jetzt trotz der Austeritätspolitik der regierenden Volkspartei (PP) aus vier weiteren Vertretungen hinaus, die deutschen Länderparlamenten ähnli...


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