Hochkonjunktur nur für Solidaritätsnetzwerke

Die griechische Wirtschaft schwächelt, die Verhandlungen mit den Gläubigern stocken, aber die Hilfsbereitschaft im Land ist ungebrochen

  • Christina Palitzsch, Athen
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Griechenland steckt nun auch wieder offiziell in der Krise - das nationale Statistikamt Elstat bestätigte am Freitag den Rückfall in die Rezession. Doch die Menschen rücken weiter zusammen.

Mit vier prall gefüllten Plastiktüten bepackt wirbelt eine kleine Frau durch die Straßen hinein in das Stadtteilbüro von »Piräus Solidarity«. Drinnen diskutieren einige Leute am großen dunklen Holztisch, im Hintergrund läuft Musik. Kaiti Mendoni wird herzlich begrüßt, doch ohne Kommentar verlässt sie das Haus gleich wieder. Zwei Männer stehen auf, um mit ihr Kleiderspenden aus dem Auto zu holen. Bald ist alles im Lager der Initiative in der Gemeinde unweit der griechischen Hauptstadt Athen verstaut.

Lisandros Koyzilos und Kostas Korros planen die nächsten Essensausgaben, die zweimal wöchentlich auf dem Platz vor dem Büro stattfinden. Hinten in der kleinen Küche verstauen Frauen gerade Essensspenden im Tiefkühlschrank: vom Fischmarkt in Piräus durften sie 16 Tüten mit je zehn Kilogramm Fisch abholen.

Korros freut sich, dass auch dieser Markt nun mitzieht. Wegen der Krise seien viele Menschen bedürftig geworden und es dauere ei...


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