Kotzias: Griechenland wird von Gläubigern erpresst

Außenminister kritisiert Druck der EU: »Reaktion ist, dass die Leute ihr Geld von der Bank abheben« / Varoufakis sieht Einigung bis Ende Juni als möglich an: Man sei in »den meisten Fragen« einig

Berlin. Griechenlands Außenministers Nikos Kotzias hat das Gebaren der Gläubiger seines Landes als Erpressung kritisiert. »Was läuft, ist Druck«, sagte Kotzias am Freitagabend beim Philosophie-Festival Phil.Cologne in Köln. Dem Land werde fortwährend gesagt, dass es die Bedingungen der EU erfüllen müsse, nach dem Motto: »Wenn ihr jetzt nicht unterschreibt, dann seid ihr tot.« So könne die griechische Wirtschaft unmöglich wieder auf die Beine kommen. »Die natürliche Reaktion ist, dass die Leute ihr Geld von der Bank abheben.«

Viele Griechen heben aufgrund der unsicheren Lage weiter große Mengen an Geld von ihren Bankkonten ab. Wie die Athener Zentralbank am Freitag mitteilte, gingen die Einlagen der privaten Haushalte und Unternehmen bei griechischen Geldinstituten allein im April um 4,9 Milliarden auf 133,6 Milliarden Euro zurück. Damit sanken die privaten Bankguthaben auf den niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Seit Nove...


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