Flüchtlinge statt Hauswächter

Leerstehende Gebäude sollen für die Unterbringung von Asylsuchenden genutzt werden

  • Theresa Münch
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Sie sind so etwas wie legale Hausbesetzer: Hauswächter passen auf leerstehende Gebäude auf und zahlen kaum Miete. Platz haben sie eigentlich genug. Doch allmählich wird es in Berlin trotzdem enger.

Die Klingel klingelt nicht. Nur ein heiseres Brummen hinter der beigen Tür, viel zu leise. »Der Postbote hämmert schon mit der Faust an die Tür«, erzählt Lydia. Er bringt noch immer Briefe für die Kinder-Tagesgruppe, die früher auf dem Gelände am Berliner Stadtrand zu Hause war. Seit ein paar Monaten bringt er auch Post für Lydia und ihre neun Mitbewohner, die sich eigentlich nicht Bewohner nennen sollen.

»Bewohner oder Mieter sagen wir nicht«, erklärt Dirk Rahn von der niederländischen Firma Camelot. Die hat die zehn jungen Leute als sogenannte Hauswächter in das denkmalgeschützte Schulhaus direkt am Dorfteich geholt. Hier leben sie mit viel Platz in einer großen Wohngemeinschaft, pflanzen Sonnenblumen vor dem Haus. Vor allem aber schützen sie das sonst leerstehende Gebäude vor Diebstahl, Vandalismus und illegalen Partys - und müssen kaum Miete zahlen.

In einer Stadt wie Berlin, wo bezahlbare Innenstadt-Wohnungen immer knapp...


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