Diabetes: Krankheit der Armen

Vor dem G7-Gipfel fordern Ärzte und Kassen nationale Strategie und frühe Prävention

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ärzte und Krankenkassen regen eine nationale Diabetesstrategie an, da Armut und soziale Ungleichheit hierzulande zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Stoffwechselkrankheit gehören.

Neben dem Kampf gegen Ebola und Antibiotikaresistenzen haben es auch vernachlässigte und armutsassoziierte Krankheiten auf die Tagesordnung des kommenden G7-Gipfels geschafft. Diabetes und seine Ursachen gehörten ebenfalls auf die Agenda, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Diabetes Hilfe, Thomas Danne, am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Berlin.

In der Bundesrepublik leiden bereits sechs Millionen Menschen an Diabetes Typ 2, weltweit sind es 400 Millionen. 68 Prozent der globalen Behandlungskosten werden in den G7-Ländern ausgegeben, in Deutschland sind es - einschließlich von Folgeerkrankungen - schon 48 Milliarden Euro. Zu den Konsequenzen eines schlecht eingestellten Diabetes gehören in der Bundesrepublik jährlich 40 000 Amputationen oder 2000 Neuerblindungen.

Das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, liege im brandenburgischen Bad Belzig bei 13,5 Prozent, im eher wohlhabenden Hamburg-Blankenese nur bei 4,...


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