Kritik an den herrschenden Verhältnissen

Gabriele Winker analysiert in ihrem Buch die aktuelle Krise im Sorgebereich

»Was ErzieherInnen verdienen, ist ein Skandal«, erklärte die Soziologin Gabriele Winker in einem Vortrag bei den Bielefelder Gramci-Tagen 2012. Für die Professorin an der TU Hamburg-Harburg ist die Arbeitsüberlastung bei schlechter Bezahlung in Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen ein Puzzleteil in ihrer Kritik an einer Entwicklung, in der Sorge- oder auch Care-Arbeit zunehmend in der Krise steckt. Der Begriff ist Abgrenzung und Erweiterung zugleich und bezieht sich auf feministische Debatten in den 1990er Jahren. Denn er erweitert den Begriff der Reproduktionsarbeit um die Inhalte der Sorgetätigkeiten, egal ob entlohnt oder unentlohnt. Verknüpft miteinander stehen sie im Fokus der sogenannten Care-Revolution. Denn, so Winker, »Sorgearbeit für sich und Andere ist von enormer Bedeutung sowohl für das umsorgte Individuum als auch für eine menschenwürdige Gesellschaft.«

In diesem Sinne plädiert die Mitbegründerin des Feministischen In...


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