G7 als martialische Selbstinzenierung

Die Proteste in München, Garmisch-Partenkirchen und anderswo formulieren legitime Anliegen, weil die aktuelle Weltpolitik grundlegende Probleme nicht angeht, sondern eher verschärft

Nach wochenlangen Berichten wissen wir nun, um was es beim G7-Gipfel geht: 20.000 Polizisten sind aufgeboten, um das 24 Stunden währende Treffen der 7 Regierungschefs zu sichern, ein 14 Kilometer langer Maschendrahtzaun sichert ein besonders unübersichtliches Gelände. Alle Gully-Deckel auf der 15 Kilometer langen Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und dem Tagungsort Schloss Elmau sind versiegelt, die Region ist Hochsicherheitszone. Die regionale Bevölkerung schwankt zwischen Ärger über die Einschränkungen, Geschäftsausfall und Angst vor »Randalierern«.

Nach den von der Polizei provozierten Ausschreitungen beim G8-Gipfel in Genua wurden die Treffen auf das Land bzw. in die Berge verlegt. Ausnahmen waren die Gipfel 2006 in Petersburg und letztes Jahr in Brüssel aufgrund der kurzfristigen Absage in Sotschi durch den Ausschluss Russlands aus der Gruppe. Einen Ort in der Natur zu sichern ist, das sehen wir aktuell, ist ungleich au...


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