Wie eine tägliche Naturkatastrophe

Emin Milli, Regimekritiker aus Aserbaidshan, hofft auf klare Statements von Sportlern bei den Europaspielen

nd: Sie sind einer der wenigen regimekritischen Journalisten aus Aserbaidshan, die derzeit nicht im Gefängnis sitzen. Nach jahrelangen Repressionen und einem 16-monatigen Gefängnisaufenthalt haben Sie das Land 2013 verlassen. Wenn Sie es könnten, würden Sie die Europaspiele besuchen?
Milli:
Nein, auch wenn ich da vielleicht kein typischer Aseri bin. Für mich ist die Lage in meinem Land vergleichbar mit einer andauernden Naturkatastrophe. Stellen Sie sich vor, in Berlin ist gerade ein Erdbeben passiert. Würden Sie zur Fußball-WM gehen, die gerade anfangen soll? Während die Menschen leiden? Ich könnte das nicht.

Die Europaspiele finden mit 6000 Athleten das erste Mal statt, Aserbaidshans Alleinherrscher Ilham Alijew hat die Kosten für alle teilnehmenden Teams übernommen und in gut zwei Jahren olympiataugliche Sportbauten für mehrere Hundert Millionen Dollar errichten lassen, Schätzungen gehen bis zu neun Milliarden Dollar. Werden I...


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