Stromkonzerne entdecken zahlungsunfähige Kunden

Die linke Podemos-Partei will die Energiearmut in Spanien beseitigen. Großfirmen versuchen nun, das Thema zu besetzen

  • Benjamin Beutler
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Jedem zehnten Haushalt in Spanien fehlt Geld für Strom und Gas. Energiefirmen fordern mehr staatliche Energiesozialhilfe, ein vergiftetes Angebot an die aufstrebende linke Podemos-Partei.

Spaniens Stromriese »Iberdrola« und Gasversorger »Gas Natural Fenosa« machen sich Sorgen ums Geschäft. 1,8 Millionen Haushalte der 46,5-Millionen-Einwohner-Nation leiden laut einer Auftragsstudie der Multis unter »Energiearmut«. Jeder zehnte Haushalt, so ein gerade in Madrid vorgestelltes Papier, habe wegen Wirtschaftskrise und gestiegener Preise für Strom und Gas Probleme, die monatliche Energierechnung zu begleichen. Zwischen 2007 und 2014 wurde Strom um 76 Prozent teurer, der Gaspreis erhöhte sich um 35 Prozent. Die Autoren der wirtschaftsnahen Stiftung »Economics for Energy« stellten fest, dass die »schlimmsten Jahre der Wirtschaftskrise eine hohe Zahl der Haushalte mit großer Kraft getroffen hat«. Von 2007 bis 2012 seien die Einkommen im Jahr nur um ein Prozent gestiegen, die Einkommensungleichheit aber um 13 Prozent. Bis 2014 sei Energiearmut, die meist Erwerbslose und Geringverdiener trifft, auf ein Rekordhoch geklettert und hab...


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