Naturerlebnis Weiherkette

»Bürgerwanderung« über einstige Trampelpfade im Norden von Hellersdorf

Grün, soweit das Auge reicht: Ab und zu blicken allerdings ein paar Plattenbauten durch die Zweige. Aber das ist nun mal so im Norden von Hellersdorf: Wo die Hönower Weiherkette beginnt und sich viele Weiher und Pfuhle bis weit in die Landschaft aneinanderreihen. In den vergangenen fünf Jahren erhielt das Gebiet fünf neue Eingänge. Aus Trampelpfaden wurden behindertenfreundliche Wege. Aufenthalts- und Sitzbereiche entstanden. Spaziergänger, Jogger und Radfahrer erholen sich täglich in dem Landschaftsschutzgebiet. Ob die örtlichen Gegebenheiten tatsächlich deren Wünschen und Vorstellungen entsprechen, sollte jetzt eine »Bürgerwanderung« klären. Der Anwohner Hermann Wollner organisierte den Treff mit Unterstützung des Quartiersmanagements Hellersdorfer Promenade. Er lud Verantwortliche aus dem Bezirksamt ein, Vertreter von Ausschüssen und Umweltorganisationen. »Es ist ein herrliches Gebiet, das auch sehr gut angenommen wird. Dennoch haben wir einige Anregungen und Fragen«, betont der studierte Landwirt. So würden immer wieder Baumfällungen in dem Gelände auf Unverständnis der Bewohner stoßen. Das zuständige Natur- und Umweltamt verteidigt aber solche Pflegearbeiten. »Schritt für Schritt wollen wir die gewachsenen Monokulturen verändern«, sagt Klaus Brockhaus. Dazu gehören Blaufichtenwäldchen oder Pappeln. Untersuchungen belegen, dass diese Gewächse keinen ausreichenden Lebensraum für Vögel bieten. Zudem behindern die schnell wachsenden Pflanzen einheimische Sorten, die sich nicht unter dichtem Grün entwickeln können. »Dort, wo wir ausgelichtet haben, sprießen wieder Ahorn, Eschen und Haselnuss«, sagt Liane Nabrowsky vom Natur- und Umweltamt. Birgit Jäger von der Kita »Spielhaus« will wissen, weshalb neu angelegte Wege nicht mehr bis an alle Pfuhle heranführen. »Für die Kinder waren das immer tolle Erlebnisse«, sagt sie. Breite Hecken verhindern aber inzwischen das Rankommen. Dadurch sollen die Nutzer von »ökologisch besonders wertvollen Bereichen fern gehalten werden«, erklärt Liane Nabrowsky. Die so genannten Benjeshecken, die als »Besucherblocker« dienen, entstünden aus Schnittgut. Gelobt wurden von den Teilnehmern der Wanderung die bei fast jedem Wetter begehbaren Wege aus Schotterrasen und der gerade fertig gestellte Holzsteg. Doch die Anwohner wünschen sich noch ein paar neue Bänke und eine Absenkung der Bordsteinkante an der Louis-Lewin-Straße. Die Fahrbahn durchschneidet praktisch die Hönower Weiherkette. Auch eine Fußgängerampel an dieser Stelle würden Jogger, Wanderer, Rad- und Rollstuhlfahrer begrüßen. Stadtentwicklungsstadtrat Heinrich Niemann (PDS) will die Vorschläge zunächst in seinem Amt diskutieren. Elke Herden, die Chefin vom Quartiersmanagement Hellersdorfer Promenade, freut sich über die Initiative der Anwohner. »Es ist die erste, direkt von Bürgern initiierte Aktion, seit wir vor Ort sind und jährlich vom Senat 10 000 Euro zur Verfügung gestellt bekommen.« Für Ideen und Anregungen zur Aufwertung d...

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