Kadyrow, den er rief ...

Moskaus starker Mann in Grosny geht eigene Wege

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ramzan Kadyrow half, die unbotmäßige Kaukasusrepublik Tschetschenien im Sinne Moskaus zu befrieden. Doch er verstimmt immer häufiger seine Gönner.

Die »Nowaja Gaseta« ersuchte den Kreml und die russischen Rechtsschutzorgane, Morddrohungen aus Tschetschenien nachzugehen. Die betreffen ihre Journalistin Jelena Milaschina. Sie hatte sich mit einem Bericht über die Heirat einer 17-jährigen Schülerin mit einem angejahrten und bereits verheirateten tschetschenischen Polizeichef unbeliebt gemacht. Der aber ist mit Ramzan Kadyrow, dem Verwaltungschef der Republik, befreundet. Die Eltern des Mädchens sprachen von Zwangsehe und alarmierten die Presse.

Schon als Milaschina vor Ort recherchierte, postete das der tschetschenischen Regierung nahestehende News-Portal Grosnyinform die ersten Hasstiraden gegen die Journalistin: Milaschina werde »das gleiche Schicksal ereilen« wie Anna Politkowskaja. Diese war ein Star der »Nowaja Gaseta« und eine Intimfeindin Kadyrows. Sie wurde 2006 in Moskau erschossen. Der Mord ist bis heute nicht aufgeklärt und nicht der einzige, bei dem Kadyrow seine Ha...


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