Schlepper bezahlt, Flüchtlinge dämonisiert

Die internationale Migrationskrise nimmt immer bizarrere Formen an / UNO und Amnesty entsetzt

Flüchtlingskrise von Jakarta bis Wien: Während die UNO die reichen Staaten geißelt, streiten diese um ihr Regelwerk.

Berlin. Die australische Marine hat Ende Mai indonesischen Menschenschleppern je 5000 US-Dollar gezahlt, damit diese ein Flüchtlingsboot zurückbringen. Diese Erklärung von Migranten gegenüber der indonesischen Polizei hat jetzt das Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Flüchtlinge bestätigt. Australische Zollbeamte sollen fünf Schleppern »Bündel mit druckfrischen Dollarnoten zugesteckt« haben, bevor diese das Boot wendeten und sich auf den Rückweg machten. Die Flüchtlinge erlitten später an einem Riff vor der indonesischen Insel Roti Schiffbruch und wurden von Fischern gerettet.

Nachdem australische Minister bestritten hatten, dass Australien Menschenschlepper bezahle, äußerte sich Premierminister Tony Abbott weniger kategorisch: »Die australische Regierung wird tun, was immer notwendig ist, um diesen bösen Handel zu stoppen.«

Amnesty International erhebt derweil schwere Vorwürfe: Die internationale Gemeins...


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