Russisches Hackertool ist längst internationaler Standard

Moskau ist selbst Opfer von Angriffen und fordert seit Jahren einen weltweit verbindlichen Internet-Verhaltenskodex

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Russland gilt inzwischen verbreitet als Wurzel aller Übel. Doch es hat auch selbst genug mit Angriffen aus dem Cyberspace zu tun.

Moskaus Auslandsnachrichtendienst SWR soll den bisher schwersten Hackerangriff auf den deutschen Bundestag im Mai zu verantworten haben. Kreml, Außenamt und Medien sahen bisher keinen Kommentierungsbedarf. Sogar kritische Cyberexperten warnen vor Vorverurteilung.

Russische Hacker, so ein Experte von Kaspersky Lab, jenem Moskauer Unternehmen, das zu den Weltmarktführern bei Sicherheitssoftware zählt, hätten zwar an Mimikatz - dem Spähtool, mit dem auch der Bundestag abgeschöpft wurde - mitgestrickt. Dafür, dass der Angriff auf ihr Konto geht, gebe es jedoch keine Indizien. Mimikatz sei längst Standardsoftware der internationalen Hackergemeinschaft.

Zwar sei richtig, so heißt es bei Kasperski, dass die weltweit meisten Cyberangriffe derzeit von Servern ausgehen, die in Russland und in China stehen. Der Verdacht, dass die dortigen Regierungen, die die nationalen Segmente des Internet umfassend kontrollieren und teilweise sogar r...


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