Rilkes Fehlen

Klaus Modick ließ sich von einem berühmten Bild Heinrich Vogelers inspirieren

  • Friedemann Kluge
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Vorsatzseiten dieses in adäquatem Jugendstil ausgestatteten Buches zeigen das wohl berühmteste Bild Heinrich Vogelers, bekannt als »Das Konzert« oder auch als »Sommerabend«. Was auf den ersten Blick wie eine Idylle erscheint, erweist sich bei genauerem Hinsehen als das glatte Gegenteil: Keine der dargestellten Personen aus Vogelers Entourage sieht besonders glücklich aus. Und eine Person fehlt ganz: der Dichter Rainer Maria Rilke. Aus diesem Umstand strickt Modick seine Worpsweder chronique scandaleuse, und beleuchtet dabei jene Handvoll Jahre, in denen der im niedersächsischen Teufelsmoor gelegene Ort seinen Nimbus als »Künstlerdorf« erwarb.

Im Fokus des Autors stehen die Annäherung wie die Entfernung zwischen dem Maler und dem Dichter - und letzterer kommt dabei nicht besonders gut weg. Der Dichter, ein selbstsüchtiger Workaholic: »Rilke gibt selbst dann noch den Poeten,...


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