Brutale Härte und Tatenlosigkeit

Frankreichs Regierung fehlt es an Konzepten im Umgang mit Migranten

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Zu wenig Unterkünfte für Zuwanderer lassen immer neue Camps an öffentlichen Plätzen in Frankreich entstehen. Statt die Menschen zu versorgen oder weiterreisen zu lassen, greift die Polizei ein.

Abend für Abend sind die Franzosen in den Fernsehnachrichten mit den ins Land drängenden oder hier schon gestrandeten Migranten konfrontiert. Insbesondere die Szenen an der italienisch-französischen Grenze bei Menton an der Mittelmeerküste schockierten. Mehrere hundert Gendarmen marschierten auf, um die immer zahlreicheren Flüchtlinge aus Nahost oder Afrika daran zu hindern, Frankreich zu betreten. Dabei wollen die meisten gar nicht hier bleiben, sondern möglichst schnell nach Großbritannien, Deutschland oder Skandinavien weiterziehen, wo sie Verwandte oder Freunde haben, die ihnen den Neuanfang erleichtern könnten.

Diejenigen, die schon in Frankreich sind, bleiben meist sich selbst überlassen. So ist am Stadtrand von Calais, wo viele Papierlose versuchen, auf einem Lkw verborgen per Fähre oder Tunnel nach Großbritannien zu gelangen, trotz wiederholter Räumungen durch die Polizei immer wieder ein »Dschungel« genanntes Zelt- und Hü...


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