Willkommen im Niemandsland

Niedersachsen: Flüchtlinge kommen in Kasernen auf abgelegenem Truppenübungsplatz

Mitten im Wald will der Kreis Gifhorn in Niedersachsen 220 Flüchtlinge unterbringen. In der leeren Kaserne eines ehemaligen Truppenübungsplatzes. »Außerhalb der Zivilisation«, rügt der Flüchtlingsrat.

Eine schwarze Bombe explodiert auf gelbem Grund. Neben dieser Warntafel befiehlt ein Schild »Absolutes Betretungsverbot!« Kein schönes Willkommen für die ersten acht Flüchtlinge, die am Dienstag das derart abschreckende Tor zu ihrer Unterkunft im niedersächsischen Ehra-Lessien passierten. Ihr Ziel: leer stehende Bundeswehr-Quartiere auf einem früheren Truppenübungsplatz. Dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, vom Wald umgeben, vom nächsten Ort über einen, vom nächsten Einkaufsmarkt drei Kilometer entfernt.

Wer den Komplex und dessen Lage betrachtet, mag sich fragen, ob so die von Niedersachsen gern propagierte Willkommenskultur aussieht. Die Wohnkultur im Inneren der gelb geklinkerten Häuser erschöpft sich in kahlen Wänden, doppelstöckigen Militärbetten, Stahlrohrtischen und -stühlen. Um diese Kargheit zu beenden, werde ein »Möbelfundus« geschaffen, heißt es vom Kreis Gifhorn. Er hat das leere Kasernement für die Flüchtlin...


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