Es kann jederzeit zum Absturz kommen

Ökonom Heiner Flassbeck über platzende Spekulationsblasen, Nullsummenspiele an den Börsen und die falsche Wirtschaftspolitik

nd: Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller, der die Börsencrashs in den Jahren 2000 und 2007 sehr genau vorgesagt hat, warnt: »Wir befinden uns in einer brenzligen Situation, in der es zu einer heftigen Marktkorrektur kommen könnte.« Wie brenzlig ist aus Ihrer Sicht die Lage?
Das kann man nie so genau sagen, aber auch ich warne schon seit Monaten, dass es jederzeit zum Absturz kommen kann. Wir haben gerade in Europa seit vier, fünf Jahren eine völlige Entkopplung der Börse vom wirtschaftlichen Geschehen. Es gibt eine anhaltende Rezession und gleichzeitig steigen die Börsenkurse. Das liegt daran, dass im Bankensystem viel Liquidität vorhanden ist. Weil man keine Investitionsmöglichkeiten findet, legt man das Geld eben in Vermögenstiteln an, und das treibt dann natürlich die Börsenkurse nach oben. Das kann nicht auf Dauer gut gehen.

Das viele Geld kommt von den Zen-tralbanken, die hoffen, etwas gegen Deflation und Rezession zu ...



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