Nicht nur Opfer der Hitze

In Pakistan kostet auch die Unfähigkeit Menschenleben

  • Gilbert Kolonko, Lahore
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Mehr als 1100 Tote forderte bisher die Hitzewelle in Pakistan. Doch nicht allein die Temperaturen fordern Opfer.

»Die ständigen Stromausfälle machen mich noch wahnsinnig«, murmelt ein Bekannter aus Karatschi müde zu mir durchs Telefon. Er verzichtet von morgens um drei bis abends kurz nach sieben auf Nahrung und Wasser - es ist der Fastenmonat Ramadan. Selbst hier in Lahore wacht man bei bei nur schwülen 36 Grad schweißgebadet auf, wenn wieder einmal der Ventilator wegen ständiger Stromsperren ausfällt.

Die Verantwortlichen des Landes tun, was sie am besten können - sie schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Imran Khan schimpft aus seiner Region Khyber Pakhtunkhwa, die mehr Strom produziert als sie verbraucht, über Ministerpräsident Nawaz Scharif, dass er und seine »Punjabis« den ganzen Strom klauen. Die Sharif-Regierung droht den Verantwortlichen in Karatschi, die Stromversorgung dort in ihre Hand zu nehmen - sie ignorieren, dass in Islamabad der Strom bis zu zehn Stunden am Tag ausfällt. Ein Minister erklärt sogar, es gebe keine Stromaus...


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