Heimatflucht mit Geige

Ein Konzert erinnert an die letzte jüdische Musikstudentin im nationalsozialistischen Berlin

  • Antje Rößler
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Nürnberger Gesetze, mit denen die Nationalsozialisten ihren Judenhass institutionalisierten, wurden auch im Kulturbetrieb umgesetzt. Orchester, Opernhäuser und Konservatorien trennten sich von ihren jüdischen Mitarbeitern. So auch die Staatliche Akademische Hochschule für Musik in der Berliner Fasanenstraße, wo als letzte jüdische Studentin die Geigerin Gertrude Vandewart zwangsexmatrikuliert wurde. Das geschah im November 1938, kurz nach der »Reichskristallnacht«.

Als Nachfolge-Institution erinnert nun die Universität der Künste (UdK) an dieses dunkle Kapitel ihrer Geschichte: Am 4. Juli veranstaltet sie ein Konzert zu Ehren der 2013 verstorbenen Gertrude Evans geb. Vandewart. Um 17 Uhr tritt in der Charlottenburger Trinitatis-Kirche am Karl-August-Platz das von Gertrude Evans mitgegründete Linden Baroque Orchestra aus London zusammen mit den Knaben des Berliner Staats- und Domchors auf.

»Es ist eine Ironie der Geschicht...


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