Japans Frauen begeistern auch die Machos

Warum die Wirtschaftspläne des Premierministers von der Titelverteidigung der Fußballerinnen abhängen

Japans Fußballerinnen stehen im WM-Finale, und ein ganzes Land schaut zu. Der Titel ließe nicht nur die traditionellen Geschlechterrollen weiter aufweichen, er wäre auch dem Premierminister nützlich.

Tokio. Vier Jahre ist es her, als sie Spiel für Spiel ein Banner durch die deutschen WM-Stadien trugen. Darauf stand: »An unsere Freunde auf der ganzen Welt. Danke für eure Unterstützung.« Sie konnten es immer wieder rausholen, denn sie gewannen ein Spiel nach dem anderen. Im Finale in Frankfurt am Main kämpften sich die Japanerinnen sogar ins Elfmeterschießen - und schlugen den Favoriten USA am Ende verdient. Obwohl die japanischen Fußballerinnen auf dem asiatischen Kontinent schon länger führend waren, wunderte sich die Welt doch ziemlich - es handelte sich um eine fußballerische Sensation, kurz nach einer humanitären Katastrophe.

Nicht bloß hatte vorher noch nie eine japanische Fußballauswahl eine Weltmeisterschaft gewonnen. Den Überraschungssieg erreichten sie überdies vier Monate nach dem verheerendsten Ereignis Japans der vergangenen Jahrzehnte. Am 11. März 2011 war über die Nordostküste nach einem schweren Erdbeben ein Tsun...


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