Ein Leben vor und eins danach

Die Richterin María Jara wird seit einem Urteil 2010 gegen einen Oberst bedroht - in Kolumbien kein Einzelfall

In Kolumbien kommt bei der Aufarbeitung der Vergangenheit Richtern, Staatsanwälten und Ermittlern eine zentrale Funktion zu. Doch die fühlen sich von der Politik oft im Stich gelassen.

Mit schnellen Schritten eilt María Jara Gutiérrez den langen Flur entlang. Links und rechts von ihr halten drei, nein vier Männer mühsam Schritt mit der zielstrebigen Frau. Die hat es eilig, in ihr Büro im Justizkomplex Paloquemao im Zentrum Bogotás zu kommen. Dort arbeitet die Richterin seit rund vier Jahren. Rund um die Uhr sind die auffällig-unauffälligen Bodyguards präsent. Keinen Schritt kann sie in ihrem Heimatland allein machen. Große Geländewagen mit getönten Scheiben haben sie mehrfach verfolgt, es wurde versucht, in ihre Wohnung einzudringen, Akten verschwanden und zweimal sah sie sich von Unbekannten umringt, die ihr und ihren Leibwächtern den Weg abschneiden wollten. »Vor ein paar Wochen hatte eine Freundin mir ihr Haus für ein paar Tage überlassen. Rund vier Stunden von Bogotá entfernt lebt sie. Doch als ich mich auch da verfolgt wähnte, kehrte ich zurück«, erzählt sie. Doch damit nicht genug: »Wenige Stunden nach meiner R...


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