Keine reine Lehre

  • Sebastian Haak, Erfurt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Vor drei Jahren haben die Linken in Thüringen große Erfolge erzielt. Die gewählten Verwaltungschefs sind schnell in der harten Realität angekommen - und mögen ihre Jobs trotzdem.

Katja Wolf würde wieder als Oberbürgermeisterin Eisenachs kandidieren; und den Job auch annehmen, so wie sie es 2012 getan hat. Obwohl die LINKE-Politikerin keinen Hehl daraus macht, wie sehr das Amt auf ihr und auch auf ihrer Familie lastet. Nicht zuletzt, weil ihre Kinder immer wieder angefeindet werden und ihre Arbeitszeiten »jedes Maß übersteigen«, wie sie das formuliert. Und auch, obwohl sie ebenso offen einräumt, dass sie im kommunalpolitischen Alltag, bei der Führung der Verwaltung der noch kreisfreien Pleite-Stadt keine »reine linke Lehre« durchsetzen kann. Schon das erste Haushaltssicherungskonzept, das während ihrer Amtszeit den Eisenacher Stadtrat passierte, habe für die Menschen in der Stadt derart viele Grausamkeiten bedeutet - »Es ist niemand ungeschoren davon gekommen!«, sagt sie -, dass sie als LINKE eigentlich schon nach einer Woche im Amt ihren Rücktritt hätte erklären müssen. Praktisch alle kommunalen Steuern und Abg...


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