Die Waffen schweigen, die Fronten blieben

20 Jahre nach der Tragödie von Srebrenica finden Bosnier und Serben keine gemeinsame Wahrheit

  • Hannes Hofbauer, Wien
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Das Entsetzen über den grausamen Tod Tausender bosnischer Muslime unter den Augen einer UNO-Schutztruppe im Juli 1995 ist geblieben und Versöhnung fern.

Am 11. Juli 2015 jährt sich die Einnahme der Bergwerkstadt Srebrenica durch bosnisch-serbische Einheiten zum 20. Mal. Muslimische Einwohner wurden unter den Augen einer niederländischen UN-Schutztruppe in wehrfähige Männer auf der einen sowie Frauen, Kinder und Alte auf der anderen Seite getrennt, letztere per Buskolonnen in Sicherheit gebracht.

Was mit den Männern passierte und wie viele Bewaffnete sich gegen eine Festnahme wehrten und flüchten konnten, darüber gibt es bis heute zwei Erzählungen. Einig ist man sich nur darüber, dass viele von ihnen auf grausame Weise zu Tode kamen.

Der Westen übernahm sogleich die muslimische Darstellung, wonach die »Rampe von Srebrenica« (Freimut Duve in der »Zeit«) »das Symbol des serbischen Faschismus« (BRD-Außenminister Joseph Fischer) sei. NATO und UNO mussten zusehen, »wie in Srebrenica 30 000 Menschen umgebracht wurden«, steigerte der deutsche Verteidigungsminister Rudolf Scharping no...


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