LeFloid fragt, Merkel führt

LeFloid hätte es wissen können. Gleich, als er die Einladung des Pressestabs von Angela Merkel bekam. Nicht er hatte die Kanzlerin für ein Interview angefragt, sondern die Regierungschefin den 27-Jährigen, der bürgerlich Florian Mundt heißt. Es hätte ihn stutzig machen müssen. Warum er und noch dazu im Kanzleramt? Doch Merkels Beraten wissen um LeFloids Wirkung. Er besitzt etwas, was die Kanzlerin und der gesamten Union bei all ihren Webaktivitäten bisher kläglich fehlt: Authentizität, einen Zugang zur Sprache, die im Netz verwendet wird. Während die Videos des offiziellen Verlautbarungskanals der Partei mit Namen »CDU TV« auf Youtube kaum vierstellige Klickzahlen erreichen, folgt LeFloid eine Fangemeinde von 2,6 Millionen meist junger Menschen deutlich unter 30 Jahren. Potenzielle Klientel, Hunderttausende Teeanger, mögliche Erstwähler, bei denen die Union im Vergleich zu anderen Altersgruppen bei den Stimmergebnissen hinterherhechelt...