Keine Frage des Vertrauens

Wolfgang Hübner über eine bewusste politische Irreführung

  • Wolfgang Hübner
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Haben wir in den Wirren der Euro-Krise etwas verpasst? Hat abseits der Schlagzeilen schon wieder eine Währungsunion stattgefunden? »Die wichtigste Währung ist verloren gegangen, und das ist das Vertrauen und die Verlässlichkeit«, erklärte Angela Merkel. Aha, zur Abwechslung geht es mal nicht um den Euro, sondern um Vertrauen. Wo kann man damit bezahlen? Was kann man dafür kaufen?

Das Schlagwort Vertrauen, das seit Tagen durch Politikerreden und Nachrichten wabert, ist ein Beispiel für Zynismus in Reinstform. Die Bundeskanzlerin, die von vielen Medien, auch von etlichen deutschen, inzwischen behandelt wird, als sei sie die Königin von Europa - die Bundeskanzlerin fordert von Athen nichts weniger als die komplette Unterwerfung. Der in Brüssel vorgelegte Forderungskatalog der Gläubiger beginnt mit den Worten: »Der Euro-Gipfel betont die dringende Notwendigkeit, das Vertrauen in die griechischen Behörden als Voraussetzung für eine mög...


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