Konsumhölle ohne Lebenskraft
Eine Stadtführung mit Katrin Lompscher zeigte den Alexanderplatz aus linker Perspektive
Am Donnerstag lud Katrin Lompscher, die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, zu einer Tour um den Alexanderplatz. Das Motto der Führung: »Alex neu denken«.
Eilig huschen seine Blicke umher. Hoch und runter, nach rechts und links wirft der Mann immer wieder seinen Kopf, erkennbar suchend. Dann erspäht der Herr mit den grauen Schläfen an der Weltzeituhr doch noch sein ersehntes Ziel: Eine 30 Personen starke Gruppe schart sich um eine kleine Frau mit roter Mappe und LINKE-Umhängetasche. Gerade erst hat Katrin Lompscher ihre Stadtführung aus linker Perspektive begonnen, und schon ist sie dabei, das derzeitige Erscheinungsbild des Alexanderplatzes zu tadeln: »Außer umsteigen, einkaufen und sich treffen hat dieser Ort für viele Leute keine Qualitäten.«
300 000 Menschen passieren täglich diesen zentralen Punkt in Berlin, zum Verweilen lädt hier jedoch für Lompscher nichts ein. »Es gibt«, echauffiert sie sich, »kaum gastronomische Angebote, und die paar Sitzgelegenheiten sind aus hartem Stein«. Offiziell habe die Stadt dieses Material verwendet, um die erwartete hohe Nutzungsintensität zu ge...
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