Der Magier entweihte einen Fußballtempel

Der uruguayische Rechtsaußen Alcides Ghiggia traf mit seinem Rechtsschuss bei der WM 1950 Brasilien ins Herz. Nun ist er gestorben

Alcides Ghiggia, dessen Tor gegen Brasilien bei der Fußball-WM 1950 das Maracanã zum Schweigen brachte, ist tot. Er starb auf den Tag genau 65 Jahre nach dem größten Moment seines Lebens.

Die Stille im legendären Maracanã-Stadion war gespenstisch, dann flossen die Tränen. »Es war traurig, die Menschen auf den Tribünen zu sehen. Sie weinten und waren verzweifelt«, sagte Alcides Ghiggia. Dabei hatte der flinke Rechtsaußen der Uruguayer die heimischen Fans bei der Fußball-WM 1950 in Brasilien ganz alleine mitten ins Herz getroffen. Ghiggias Siegtor im entscheidenden Spiel löste ein unauslöschbares Trauma aus. Auf den Tag genau 65 Jahre danach ist er gestorben.

Der »unsterbliche« Ghiggia erlag einem Herzinfarkt. Bis zu seinem Tod mit 88 Jahren hat die Legende laut der Tageszeitung »El País« in Las Piedras, rund 35 Kilometer vor den Toren der Hauptstadt Montevideo, einen Supermarkt geleitet. Doch eigentlich drehte sich in seinem Leben alles nur um diesen 16. Juli 1950 in Rio de Janeiro, als Ghiggia Brasilien um 16.33 Uhr mit seinem Treffer zum 2:1 in einen kollektiven Schockzustand versetzte.

»Nur drei Personen in ...


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