Dibaba erreicht verseuchte Sphären

Äthiopierin bricht den Weltrekord über 1500 Meter, der noch aus den dunkelsten Dopingzeiten der Leichtathletik stammte

  • Christoph Leuchtenberg, Monaco
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der sensationelle 1500-m-Weltrekord der Äthiopierin Genezebe Dibaba stellt die Leichtathletik auf den Kopf. Jahrzehnte alte Laufbestmarken aus Hochzeiten des Dopings galten lange als unantastbar.

Genzebe Dibaba wirkte irgendwie ein wenig verloren: Da stand diese zierliche Läuferin aus Äthiopiens Hochland auf der Bahn des Stade Louis II, winkte dem Publikum schüchtern mit einem Blumenstrauß zu, während sich die Stimme des Stadionsprechers überschlug, und musste das Rennen ihres Lebens kommentieren. »Ich bin sehr glücklich«, sagte die 24-Jährige verlegen: »Das war sehr schnell.«

Dibaba untertrieb hoffnungslos: Mit ihrem 1500-m-Weltrekord von 3:50,07 Minuten beim Diamond-League-Meeting in Monaco hat sie die Leichtathletik-Welt auf den Kopf gestellt. 39 Hundertstel blieb sie unter der 22 Jahren alten Bestmarke der Chinesin Qu Yunxia, die in einer dunklen Läufer-Ära zur »Schildkrötenblut-Armee« des berüchtigten Trainers Ma Junren gehört hatte.

»Das war schlichtweg ein phänomenaler Lauf«, twitterte der britische Weltverbands-Vize Sebastian Coe, einst selbst 800-m-Weltrekordler. Vor allem aber ist Dibabas Leistung ein völlig...


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