Bürger, esst weniger Burger!

Russland will künftig die Werbung für die boomende Fastfood-Branche drastisch einschränken - zu viele Menschen sind übergewichtig

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Viele russische Kinder sind zu dick. Per Gesetz soll daher jetzt die Werbung für Fastfood genau so rigoros eingeschränkt werden wie die für Alkohol und Tabak.

Rezession hin, Krise her: Auf seinen Burger will der Bürger nicht verzichten. Auch dann nicht, wenn die Rolltreppen im Einkaufszentrum »Tramplin« im Westen Moskaus wieder mal streiken. Schnaufend macht er sich auf zu Rostiks. Der russische Klon US-amerikanischer Fastfood-Ketten teilt sich bei »Tramplin« die dritte Etage mit einem Backkartoffelverkäufer und einer Smoothie-Bar. Alle Ros᠆tiks-Beschäftigen sind studentische Aushilfen, sie haben mehr als gut zu tun: Fastfood boomt in Russland.

2014 machte die Branche laut Statistikbehörde Rosstat einen Umsatz von stolzen 1,23 Billionen Rubel, mehr als 19 Milliarden Euro. Doch nun droht ein Umsatzeinbruch. Das Parlament will gleich nach der Sommerpause Änderungen zum Gesetz über Werbung verabschieden, mit dem vor allem Kids vor ihrem ärgsten Feind geschützt werden sollen: vor sich selbst. Ernährungswissenschaftler schlagen seit langem Alarm: Russische Kinder seien übergewichtig, h...


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