Grenzzäune auf der Balkanroute halten niemanden auf

Serbischer Migrationsexperte Rados Djurovic warnt vor humanitären Katastrophen wie auf dem Mittelmeer

Rados Djurovic ist Experte für Migration. Als Direktor des Belgrader »Zentrums zum Schutz für Asylsuchende« (CZA) beschäftigt er sich mit der Situation von Flüchtlingen und den daraus folgenden Problemen. Mit dem Serben sprach in Belgrad Thomas Roser.

Auf der sogenannten Balkanroute von der Türkei nach Mitteleuropa sind die Flüchtlingszahlen sprunghaft gestiegen. Warum?
Der Hauptgrund ist die eskalierende Gewalt in Syrien und Irak, die Brutalisierung des Kampfes des Islamischen Staats. Die Flüchtlinge, die nach Europa gelangen, sind aber nur die Spitze. Denn nur diejenigen, die über die Mittel dafür verfügen, machen sich auf den Weg. Allein in die Türkei sind fast zwei Millionen Menschen aus Syrien geflüchtet.

Gibt es außer den Kriegen noch andere Gründe?
Griechenland ist dem Druck nicht mehr gewachsen, verhindert die Ausreise der Flüchtlinge so gut wie nicht mehr. Mit der Erleichterung der Asylprozeduren hat auch Mazedonien die Transitmigration beschleunigt. Sicherlich hat zudem die Ankündigung und der Baubeginn des ungarischen Grenzzauns den Andrang der Flüchtlinge intensiviert: Viele wollen ihre vermeintlich letzte Chance nutzen.

Kann der neue Zaun die Migration stopp...




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