Junge Länder, alte Sorgen

Eine Ostdeutsche im Kanzleramt, ein Ostdeutscher im Bellevue: Die Deutsche Einheit ist dennoch unvollendet

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die sogenannten neuen Länder sind inzwischen ein Vierteljahrhundert alt. Doch so unterschiedlich die Probleme in Schwerin, Erfurt, Magdeburg und Dresden auch sind - es gibt viele Gemeinsamkeiten.

Als sich der Ex-Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, kürzlich zu Wort meldete, haben sich gewiss viele Bundesbürger verwundert die Augen gerieben. Im Zuge der laufenden Verhandlungen zwischen Bund und Ländern über den Länderfinanzausgleich, angesichts des auslaufenden Solidarpakts Ost nach 2019 und der dann auch greifenden Schuldenbremse riet er der Bundesregierung zum ganz großen Befreiungsschlag: Irgendwann müsse sie sich so oder so des schwierigen Themas Länderfusionen annehmen.

Das dürfte insbesondere im Osten des einig Vaterlandes für mancherlei Irritationen gesorgt haben. Denn es ist ja gerade mal 25 Jahre her, dass die Ostdeutschen schon einmal derlei Zusammenschlüsse erlebten. Und wer nach der Wende bereits zu den älteren Jahrgängen gehörte, hatte ganz und gar ein echtes Déjà-vu. Nach dem Zweiten Weltkrieg bestanden schließlich in der sowjetischen Besatzungszone schon einmal fünf Länder, die im Zuge...


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