Westler kehren Russland den Rücken

Ausländische Unternehmen schließen Vertretungen und hoch bezahltes Spitzenpersonal reist wieder ab

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die 90er Jahre des wilden Kapitalismus in Russland sind vorbei. Seine westlichen Geburtshelfer setzen sich wieder ab.

Beamten der Föderalen Einwanderungsbehörde (FMS) war sichtlich unwohl, als sie kürzlich der Öffentlichkeit ihre neueste Studie zum Thema Arbeitsimmigranten vorstellten. Dass Gastarbeiter aus den zentralasiatischen Ex-Sowjetrepubliken, die in Moskau die Höfe fegen oder auf Baustellen jobben, mit den Füßen gegen den schwachen Rubel abstimmen, vermeldete die Behörde schon zu Jahresbeginn.

Die Klientel, die Russland jetzt in hellen Scharen den Rücken kehrt, ist ein andere: die Expats. Gemeint sind ausländische Top-Manager, Investmentbanker oder Juristen - vor allem westliche. Die betätigten sich in den 90er Jahren, als Europa und die USA Russland als Absatzmarkt entdeckten, dort als Geburtshelfer des Kapitalismus.

Es war eine Lizenz zum Geld drucken. Doch schon die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 trat den ersten Massen-Exodus los. Inzwischen hat die Absetzbewegung der Westler Dimensionen erreicht, die sel...


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