Flüchtlinge wollen flüchten

Bewohner von neuer Unterkunft in Marzahn werden von Rassisten und Neonazis bedroht

  • Sarah Liebigt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Monatelang protestierten Anwohner gegen eine neue Flüchtlingsunterkunft. Nun sind die Ersten eingezogen und fühlen sich bedroht von ihren neuen Nachbarn.

»Der Weg zum Einkaufen war ein reiner Spießrutenlauf«, sagt eine Frau, die in der gerade erst eröffneten Flüchtlingsunterkunft im Bezirk Marzahn-Hellersdorf wohnt. Mit ihrer Familie ist sie dort eingezogen und berichtet nichts Gutes vom Alltag in Marzahn. »Ich bin Roma aus Bosnien«, sagt sie. Und: »Das erinnert an Krieg hier.« Sie habe sich tagelang nicht rausgetraut, aber schließlich musste sie Lebensmittel einkaufen gehen. Draußen stünden Menschen, die den Flüchtlingen Drohgebärden zeigen, Handbewegungen, als ob man jemandem den Hals umdreht. Auch pakistanische Flüchtlinge berichteten derlei. Eine Familie, die es nicht mehr aushielt, wollte zurück in die Erstaufnahmeeinrichtung, wo sie einige Wochen lang lebte. Das ist jedoch nicht gestattet.

Nach nd-Informationen wollten sich einige Bewohner der Unterkunft am Blumberger Damm an das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) wenden und um die dringende Verlegung in eine ande...


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