Flüchtlingsfeinde setzten Sprengstoff ein

Anschlag auf Auto des Freitaler LINKEN-Politikers Michael Richter

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Im sächsischen Freital verübten mutmaßliche Rechte einen Sprengstoffanschlag auf den Pkw eines Stadtrats der LINKEN. Er hatte sich immer wieder für Flüchtlinge engagiert.

Der Freitaler LINKEN-Stadtrat Michael Richter ist Ärger gewohnt. Seit Monaten wird er von Gegnern des dortigen Flüchtlingsheims beschimpft. Mehrmals gab es Morddrohungen gegen den Lokalpolitiker, der sich auch an der Organisation von Veranstaltungen der Flüchtlingsorganisation Pro Asyl beteiligte. Und das in einer Stadt, die nicht zur Ruhe kommt, weil dort in einem ehemaligen Hotel Asylbewerber untergebracht werden. Als die CDU-geführte Landesregierung vor wenigen Wochen die ehemalige Herberge über Nacht zur Erstaufnahmeeinrichtung erklärte, flammten die Proteste erneute auf. Mitglieder der Linkspartei, wie Richter, die sich für Flüchtlinge engagieren, gerieten so automatisch in den Fokus der unappetitlichen Koalition aus Wutbürgern, Neonazis und Fußball-Hooligans. In sozialen Netzwerken wie Facebook wurde mehrfach gefordert, Richter »an die Wand zu stellen« oder auf den Scheiterhaufen zu werfen.

Bislang blieb es stets bei verbale...


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