»Wir sind keine Weltregierung«

IOC-Präsident Thomas Bach spricht vor der Wahl des Olympiagastgebers 2022 über die Bewerber Peking und Almaty, seine Reform-Agenda 2020 und die FIFA mit Joseph Blatter

Thomas Bach ist seit September 2013 Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Die Wahl der Ausrichterstadt für die Olympischen Winterspiele 2022 am Freitag in Kuala Lumpur ist seine erste als IOC-Chef. Andreas Schirmer sprach mit dem 61-Jährigen über die Bewerber Almaty und Peking und deren Konzepte, demokratische Staaten und autoritäre Regierungen, Good Governance und Transparenz sowie den positiven Leistungsgedanken.

Der IOC-Kongress wird am Freitag in Kuala Lumpur über die Vergabe der Olympischen Winterspiele 2022 an Almaty oder Peking entscheiden. Haben die IOC-Mitglieder eine gute Wahl?
Sie haben eine sehr schwierige Wahl. Beide Städte haben - obwohl sie aus dem letzten Bewerbungsverfahren vor der Olympischen Agenda 2020 hervorgegangen sind - die Grundgedanken dieser Agenda in vielen Teilen schon aufgenommen. Es stehen zwei unterschiedliche Konzepte zur Wahl.

Was sind die wesentlichen Unterschiede der Konzepte für Sie?
Peking nutzt auf der einen Seite das Erbe der Olympischen Spiele 2008 für die Eissportarten und die Infrastruktur. Auf der anderen Seite eröffnet es mehr als 300 Millionen Menschen den Zugang zum Wintersport. Almaty belebt hingegen ein traditionsreiches Wintersportresort neu.

Almaty und Peking sind Staaten mit autoritären Regierungen und werden wegen Menschenrechtsverletzungen kritisiert. Fürchten Sie, dass das IOC in ...




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