In der »Republik Ilirida«, die es nicht gibt

Englisch-Professor proklamierte in Mazedonien ein albanisches Territorium und hofft auf den Westen

  • Unai Aranzadi, Skopje
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Bisher entstand keine Föderation Mazedonien, doch die Spannungen nahmen zu. Eine »Republik Ilirida« war von Nevzat Halili, Anführer der albanischen Minderheit, im Herbst 2014 ausgerufen worden.

Drei Panzer der mazedonischen Armee kommen im Ort Lipkovo die hügelige Straße heruntergefahren. Einige Stunden zuvor hat eine Gruppe von 40 bewaffneten Paramilitärs in Uniformen der albanischen »Nationalen Befreiungsarmee«, besser bekannt als mazedonische UÇK, einen Wachposten im Dorf Gosince angegriffen, vier Polizisten ausgeschaltet und das Waffenlager konfisziert. An den vereinzelten Strommasten entlang der Straße sind noch frische UÇK-Schriftzüge zu erkennen. Einer der Fahrer hält bei ihrem Anblick an und entscheidet sich für eine Kehrtwende. »Wir haben keine Angst, trotzdem warten wir besser ab, bis sich die Sache aufklärt«, erklärt er.

Weiter unten an der Schotterpiste, die in diese unwirtliche Region im Grenzdreieck zwischen Mazedonien, Serbien und Kosovo führt, steht ein Polizist in Zivil und kontrolliert den Transitverkehr. Nur wenige Fahrzeuge wagen den abenteuerlichen Anstieg. Er sei zwar »ethnisch albanisch«, arbeite aber »...


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